Nicht alle Übergewichtigen sind esssüchtig und nicht alle Hageren sind magersüchtig!
Im Folgenden werden Hinweise und Anzeichen für eine mögliche Essstörung aufgeführt, die am Arbeitsplatz sichtbar werden können:
Mögliche gesundheitliche Auffälligkeiten
- Gedanken kreisen um die Themen Essen, Gewicht, Inhaltsstoffe, Kalorien und Figur
- Verzerrtes Körperbild und Schönheitsideal
- Exzessives, übermäßiges Sporttreiben
- Schlafstörungen, infolgedessen starke Übermüdung
- Antriebslosigkeit
- Kopfschmerzen
- Konzentrationsstörungen
- Schwindelanfälle, Kreislaufprobleme
- Hohes Untergewicht kaschiert mit weiter Garderobe oder mehreren Schichten Kleidung
- Haarausfall
- Ständiges Frieren und Zittern durch das Untergewicht
- Gewichtsschwankungen
- Zahnverfall durch Karies
- Auffällig kürzere und gelbere Zähne
- Einnahme von Abführmitteln oder Appetitzüglern
- Häufiges Aufsuchen der Toilette und Geruch von Erbrochenem
- Berichte von Essanfällen verbunden mit hohem Übergewicht
siehe auch: Gefahren für Leben und Gesundheit durch Essstörungen
Mögliche Auffälligkeiten im Arbeitsverhalten
- sehr leistungsorientiert bei überdurchschnittlichem Arbeitseinsatz
- Gelegentliches Überschreiten der eigenen Kompetenzen
- Leistungseinbußen, schwankende Arbeitsleistungen
- Konzentrations- und Gedächtnisstörungen
- Hang zum Perfektionismus verbunden mit großen Leistungsansprüchen an sich selbst
Mögliche Auffälligkeiten im Sozialverhalten
- Überreaktion bei Kritik: auch ganz sachlich gehaltene Kritik wird persönlich genommen
- Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung
- Stimmungsschwankungen, Niedergeschlagenheit, Mitleid erregendes Verhalten
- Distanzloses, grenzüberschreitendes Verhalten
- Harmoniebedürfnis
- Überangepasstheit und sehr korrektes Verhalten
- Isolation als Folge der Vernachlässigung von Freundschaften und gemeinsamen Aktivitäten
- Starke Unsicherheit
- Körpergewicht und Essverhalten werden häufig mit Begründungen kommentiert
- "Gestylte" Aufmachung
Auffälligkeiten rund um das Essen
- Sehr wenig oder sehr viel Essen
- Ausweichen bei Mahlzeiten, Ausreden bei Verabredungen zum gemeinsamen Essen
- Betriebliche Feiern, bei denen gegessen wird, werden gemieden.
- Extrem Untergewichtige kochen manchmal gerne. Sie bringen Essen mit, rühren selbst aber nichts an.
- Übertriebenes Beachten von Inhaltsstoffen
- Angestrengte Versuche, andere von bestimmten Ernährungsformen zu überzeugen
- Verstecke mit Vorräten
- Heimliches Essen: In gemeinsamer Runde wird eher normal konsumiert, weitergegessen wird dann alleine.
Sinnvoll ist es, die beobachteten Veränderungen mit der oder dem Betroffenen zu besprechen und Unterstützung anzubieten, damit gegebenenfalls fachliche Beratung und Behandlung in Anspruch genommen wird!